Neu anfangen, ein neues Leben aufbauen und das alte in drei Kisten packen. Wenn der Gedanke da ist auszuwandern kann die Umsetzung schnell gehen. Job- check, Unterkunft- check, Steuernummer- check. Und dann ist man da. In einer neuen Umgebung, mit neuen Leuten. Neue Erfahrungen warten und die Erlebnisse sind jedes Mal aufregend.
Singend am Fahrrad
Der Vorteil, wenn man in ein neues Land oder vielleicht sogar auf einen anderen Kontinent zieht ist, dass man dort nicht gekannt wird. Das alte Leben kann zurückgelassen werden und man kann sich neu erfinden. Früher schüchtern, heute laut. Der Bruch mit dem alten Ich ist befreiend und läutet ein neues Zeitalter ein.
„Es kennt mich kein Mensch, deswegen kann ich mich neu erfinden. Wenn ich Musik hör, dann sing ich gern dazu und tanz dazu. Wenn ich in Österreich bin mach ich das nicht. Wenn ich in Dublin mit dem Rad fahr, dann sing ich dazu und tanz dazu. Dort bin ich dann halt der tanzende Typ am Rad.“
Vielleicht ist es auch gar kein neu erfinden. Vielleicht ist es endlich so sein können wie man sich selbst sieht. Oder wie man sich selbst sehen möchte. Herausgenommen aus dem gewohnten Umfeld, weg von den Menschen die man seit Kindheitstagen kennt. Im neuen Umfeld stellt das neue Ich niemand in Frage.
Tanzend durch Dublin
Das neue Umfeld kennt nur das neue Ich. Es lernt es zu schätzen, lacht mit ihm, stellt es nicht in Frage, akzeptiert es wie es ist. Das neue Umfeld muss aber erst gefunden werden. Keine Schule, in der der Sitznachbar oder die Sitznachbarin der neue beste Freund, die neue beste Freundin wird. Keine Kinder von befreundeten Eltern. Eventuell Arbeitskolleginnen oder Arbeitskollegen. Ansonsten muss Energie darin investiert werden sich ein neues Leben zu schaffen. Zusammen tanzt es sich nämlich besser als alleine.
Flo lebt seit fast einem Jahr in Irland und hat sich ein neues Leben geschaffen. Was er an Österreich vermisst, ob er überhaupt was vermisst und wie er in Irland zurechtkommt, erfahrt ihr in der Folge.