Wiener Kaffeehauskultur – Von der Bohne bis zum Apfelstrudel oder wie ein Klagenfurter die Wiener Kaffeehauskultur nach Finnland brachte.
Wie wir mit mit Milch und Zucker begonnen haben war die Verbindung zwischen einem guten Gespräch und Kaffee immer ein Bestandteil. Vielleicht ein Teil der Wiener Seele zum Reden gehört ein oder vielleicht zwei Kaffee. Deswegen haben wir uns besonders gefreut einmal über Kaffee zu sprechen, und zwar von der Bohne bis in die Tasse. Bernhard betreibt das Wiener Kaffeehaus „Good Coffee Company“, mit Rösterei, Schnitzel und Apfelstrudel, und zwar in Helsinki. Wir haben mit ihm über seinen Weg zum Kaffeehaus gesprochen, wie man Kaffeeröster wird und natürlich wie oft am Tag er fragt: „mit Milch und Zucker?“.
Alles zum Kaffeehaus „Good Coffee Company“ und zur Rösterei findet ihr hier.
The Good Coffee Company gibts auch auf Instragram zu zwar hier unter @the_good_coffee_company
Zitate aus der Podcastfolge:
(05:44) Kaffee kann so vielseitig sein wie Wein, wenn er richtig gemacht ist.
(07:38) Wir haben uns die Frage gestellt, ob wir etwas aus Äthiopien nach Finnland bringen können, um eine Verbindung zwischen den beiden Ländern herzustellen.
(07:49) Ursprünglich haben wir Kaffee auf der Straße verkauft.
(11:16) Finnen schätzen unser Angebot, weil es etwas Exotisches ist.
(12:23) Österreich ist ein beliebtes Urlaubsland, gerade zum Skifahren.
(12:27) Kaiserschmarrn sagt den Leuten was.
(14:04) Der höchste Pro-Kopf-Kaffeekonsum der Welt ist in Finnland.
(15:04) Ich habe immer für meinen Schwiegervater Kaffee gemacht und es war ein Anlass, sich hinzusetzen und sich zu unterhalten.
(15:21) In der finnischen Kultur hat der Kaffee auch die Funktion, sich hinzusetzen und sich zu unterhalten.
(15:54) Meine Liebe zum Kaffee hat sich in Oxford entwickelt.
(17:01) Mir hat Kaffee selber nicht gut geschmeckt, mit der Bialetti hab ich dann den Zugang gefunden, dass es mir doch besser schmeckt.
(18:50) Ein Teilnehmer aus dem Sprachencafé war zum Finnisch üben in unserem Kaffeehaus, er wollte ein Praktikum machen, und es war ein Koch aus Argentinien. Er hat mir viele Sachen in der Küche beigebracht, zum Beispiel, wie man Wiener Schnitzel macht.
(20:14) Wenn ich mir selber einen Ratschlag geben würde, wäre es: Ein bisschen weniger Risiko einzugehen, wäre nicht schlecht.
(20:31) Kochen und Kaffee machen ist für mich mit einer Leidenschaft verbunden, und Leidenschaft bedeutet, dass man bereit ist zu leiden, um etwas richtig zu machen.
(25:13) Ein interessanter Kaffee ist zum Beispiel der Wiener Kaisermelange mit Eigelb, Cognac und Honig. Der Wiener Kaisermelange wird auch häufig bestellt, weil er etwas ganz Besonderes ist.
(26:13) Ich habe mir ein Buch für Röster bestellt, es durchgearbeitet und dann mit meinem Equipment in Finnland experimentiert.
(27:36) Kaffee schmeckt am besten, wenn er relativ frisch geröstet ist.
(29:48) Ich empfehle, zum Kaffeetesten einen doppelten Espresso zu bestellen, weil die meisten Maschinen darauf kalibriert sind, und dann kann man den Kaffee schmecken, wie er schmecken sollte.
(31:31) Die Frage ist immer, wie weit man mit dem Rösten gehen will, weil: Umso mehr man röstet, umso mehr Geschmack verliert man.
(31:38) Wenn man röstet, gibt es zwei Cracks. Man kann sich das vorstellen wie das Poppen bei Popcorn. Beim Kaffee markiert der erste Crack eine leichte Röstung und der zweite eine dunkle Röstung.
(33:08) Ich bin ein schwieriger Kaffeekunde geworden.
(35:04) In Finnland ist Schlagobers selten im Kaffee, es ist eher etwas Besonderes.
(35:10) Als Barista würde ich sagen: Schlagobers gehört nicht in den Cappuccino.
(37:58) Die finnische Sprache ist wie Lego spielen – mit Teilen, die sich immer wieder ändern.
(38:05) Das Café habe ich auch teilweise deswegen eröffnet, weil ich dachte, ich werde jeden Tag Kontakt haben mit Kunden und mich unterhalten können und werde jeden Tag etwas von der Sprache lernen.
(38:46) Mir ist es ein Anliegen, anderen Menschen zu helfen, Finnisch zu lernen.
(40:00) Was ich vom Wiener Café gelernt habe, ist, dass es eine Institution ist, wo Leute zusammenkommen.
(40:23) Für mich war immer klar, dass es zum Wiener Café dazugehört, dass es eine Plattform ist, um Leute zusammenzubringen.
(43:38) Wenn man mich fragt, was mir aus Österreich abgeht, ist es, neue Leute kennenzulernen, weil in Finnland die soziale Distanz dazugehört.
(43:56) Es ist etwas Schönes am Sprachcafé, es reduziert Barrieren.
(50:06) Unser Café war vorher ein mexikanisches Lokal, also bin ich für den Stil nicht verantwortlich, aber es ist sehr gemütlich.