Die Balkanroute ist geschlossen. Davon haben wir in den Medien viel gehört. Was an den Grenzen Europas wirklich passiert bzw. passiert ist, wissen wir eigentlich nicht. Wir haben mit Pero über die Lage für Geflüchtete in Bosnien gesprochen, einem Land, dass genügend eigene Probleme hat aber jetzt auch noch mit der „geschlossenen“ Balkanroute und damit dem Desinteresse Europas zu kämpfen hat. Wir wollten wissen, was es braucht, um eine menschenwürdige Situation herzustellen, was Pero in Bosnien gelernt hat und ob seine Erfahrungen in seine Kunst einfließen werden.
Aus den Augen aus dem Sinn
Pero ist mit HelferInnen 2019 das erste Mal nach Bosnien gefahren. Beladen mit Spenden und dem Wunsch Menschen zu helfen. Bihać liegt ca 5,5h mit dem Auto von Wien, eine Entfernung wie ca. nach Innsbruck. Er hat Menschen getroffen die eigentlich sich selbst überlassen waren oder in staatliche Lager kamen, weit weg von Städten, Infrastruktur oder menschenwürdiger Unterkunft. So hat SOS Balkanroute begonnen. Heute gibt es ein Netzwerk lokaler HelferInnen, Spendenaktionen und Spendenlager und Menschen wie Pero die anpacken und Menschen zusammenbringen. Für SOS Balkanroute ist nicht an der EU Grenze Stop, denn was dahinter passiert geht uns etwas an.
Lokale Netzwerke
Pero erzählt über bosnische Menschen die Teil der lokalen Netzwerke sind. Eine Frau die Essen kocht für hunderte Menschen, ein Greissler vor dessen Geschäft die untragbaren Zustände sichtbar wurden oder eine Helferin die in Sarajevo ein Tageszentrum aufgebaut hat. Man darf nie vergessen, dass Bosnien ein Land ist wo der Durschnittslohn bei 300 Euro liegt und die Menschen selbst mit den Kriegstraumata aus den 90ern leben müssen. Geimeinsam versuchen sie erträglichere Zustände zu schaffen und zu helfen wo sie können.
Was die Zukunft bringt?
Darauf hat Pero eine klare Antwort, Zäune abbauen, keine gefängnisartigen Lager mehr für Geflüchtete, gemeinsam Tee trinken, lachen und auf Menschen zugehen.
Eine Zukunft die auch wir uns wünschen.
Hier kannst du mehr über die Arbeit der SOS Balkanroute erfahren: SOS BALKANROUTE