Jenni lebt mit der Autoimmunkrankheit Zöliakie. Ja, das ist das mit dem Gluten. Von einem Moment auf den nächsten, hat sich für sie ihre gesamte Lebensrealität geändert. Von „Na gut, dann ess ich eben kein Brot mehr.“ war schnell nicht mehr die rede, denn Zöliakie heißt sein Leben auf den Kopf zu stellen und alles rund ums Thema Ernährung neu zu lernen. Jenni nimmt auf ihrem Blog jennimarieni.at LeidensgenossInnen mit und hilft Menschen, die neu und unvorbereitet vor ihrer Diagnose stehen, dabei sich im Wald zwischen glutenfrei und Croutonlosen Salaten zu orientieren.
Das wachst sich aus
Jenni leidet unter symptomloser Zöliakie. Das bedeutet, selbst wenn sie glutenhaltige Gerichte isst, merkt sie es nicht. Zum Glück – einerseits. Andererseits besteht nämlich genau wie bei symptomatischer Zöliakie ein hohes Risiko von Folgeerkrankungen, wie etwa auch Darmkrebs. Symptomlose Zöliakie bleibt oft unentdeckt. Eine nahe Verwandte von Jenni hat ebenfalls Zöliakie, woraufhin sie sich bei einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung ebenfalls darauf testen lies. Die Diagnose war mehr als eindeutig, auch wenn sie das nicht sofort wahrhaben wollte.
„Ich kannte meine Blutwerte, hatte in meiner nahen Verwandtschaft jemanden mit Zöliakie und war trotzdem nicht auf die Diagnose vorbereitet.“
Wenn man die Diagnose erst einmal hat, ist es ratsam eine Ernährungsberatung bei einer Spezialistin oder einem Spezialisten aufzusuchen, denn die Vielzahl an Dingen, die man beachten muss, kann man gar nicht selbst herausfinden. Essen gehen? Ja, aber nur nach vohergehender Recherche. Zum Essen bei Freunden eingeladen – ok, aber du musst dein eigenes Essen mitnehmen. Wurde der Salat neu und ohne Croutons zubereitet oder wurden sie einfach vom genervten Koch runtergeklaubt?
„Vertrauen ist ein großes Thema bei Zöliakie.“
Fluch und Segen
Zöliakie ist mehr als „sich gesund ernähren“ und schon gar keine Diät. Zöliakie ist eine Autoimmunkrankheit und Betroffene (Diagnostizierte) werden oft belächelt, nachdem vor Jahren glutenfreies Essen in die Kreise der Lifestyle-Esser Einzug gehalten hat. Jenni hat mit uns über die Vorurteile gesprochen, denen sie täglich begegnet. Darüber, warum ihr manchmal zum Schreien zumute ist und wie es ist, mit der Krankheit zu leben.
Jennis Aufklärungsarbeit und wie sie anderen Betroffenen helfen will, könnt ihr unter jennimarieni.at und auf Instagram unter @jenni.marieni mitverfolgen. Die Arbeitsgemeinschaft für Zöliakie-Betroffene in Österreich findet ihr unter www.zoeliakie.or.at