Verliebt, verlobt, verheiratet? In den kommenden Wochen widmen wir uns dem Thema Beziehungen. Welche Formen von Beziehungen gibt es? Mit wem haben wir Beziehungen? Wie fängt alles an und wie hört es auf? Den Anfang macht das Konzept der Serienmonogamie.
Vom ‚Ich‘ zum ‚Wir‘
Serienmonogamie ist oft nicht die Angst vor dem allein sein, sondern die Kunst mit jemand anderem das Leben zu teilen, ohne sich selbst zu verlieren.
„Wenn ich in Beziehungen lebe, dann erlebe ich sie intensiv und lass mich da auch voll drauf ein. Wenn ich mich dazu entschieden habe, wirklich die Beziehung leben zu wollen, wenn ich auch merke, das ist auch jemand mit dem ich mir das vorstellen kann, dann hau ich mich da voll rein. Aber es macht auch verletzbar.“
Ein ‚Wir‘ zu sein hat, wie alles andere auf dieser Welt auch, Vor- und Nachteile. Es ist immer jemand da, mit dem man Gefühle teilen kann, wenn sie zu viel werden. Egal ob Freude, Wut, Angst oder Glück. Es ist wie ein Sicherheitsnetz, das durch harte Arbeit geknüpft wurde. Durch das gemeinsam Erlebte wird das ‚Du und Ich‘ zum ‚Wir‘ und erscheint in vielen Fällen wie eine zweiköpfige, ineinander verschmolzene Einheit, auf die das nähere Umfeld mit einer gewissen Skepsis reagiert. Der Urzustand wurde verlassen, eine neue Version ist entstanden.
Das ‚Ich‘ im ‚Wir‘
Gerade in der Anfangsphase des Verliebtseins stört diese Skepsis überhaupt nicht, im Gegenteil. Dieses ‚Du und Ich gegen die Welt‘ erscheint unglaublich romantisch und wie in einer etwas weniger dramatischen Version von Romeo und Julia. Irgendwann dringen aber die zuvor nur dumpfen Stimmen von außen in die rosa Wattewolkenwelt und regen zum Nachdenken an. Bin ich noch ‚Ich‘ oder bin ich nur ‚Wir‘? Oder im schlimmsten aller Fälle, bin ich nur mehr dein ‚Ich‘, dass nichts mehr mit mir zu tun hat? Um in einer konstant glücklichen Beziehung zu bestehen, darf man die wichtigste Beziehung nicht vernachlässigen, die zu sich selbst.
Christian hat aus jeder seiner Beziehungen gelernt. Den eigenen Platz, den man braucht einzufordern, ein Stück weit loszulassen und zu vertrauen und nicht alles zu ernst zu nehmen. Ein Rezept für die perfekte Beziehung hat er aber trotzdem nicht, denn am Ende kommt es immer darauf an, wer die Person ist, die man in sein Leben hineinlässt.