Kleidung, die im Kasten zu Hause hängt, sagt nichts aus. Erst wenn wir den Pullover, den Rock, die Hose anziehen, stellt sie etwas dar.
Von der Visualisierung zum Kostüm
Als „normaler“ Mensch ohne Hintergrund in der Modewelt kaufen wir uns die Kleidung, die uns im Geschäft gefällt, manchmal auch die Kleidung die wir auf sozialen Medien an anderen Menschen sehen. Als Kostümbildnerin holt sich Veronika die Inspiration auf der Straße von ganz normalen Menschen, aus der ganz normalen Welt.
Ich bin ja so ein visueller Mensch und wenn ich durch die Straßen gehe, wenn ich mit der Ubahn fahr‘, wo auch immer ich bin, (wenn ich) im Ausland bin, ich schau mir ja alles an. Also ich lass das alles auf mich einwirken oder wenn ich im Internet Recherche mach‘, dann speicher‘ das irgendwo ab.
Das Spiel mit den Klischees
Kleider machen Leute – ein naheliegendes Thema bei Veronika als Kostümbildnerin. Dieses Jahr hat sie für den Film „Licht“ den österreichischen Filmpreis für das beste Kostüm bekommen. Kostümbild beschäftigt sich damit, in Kleidung zu schlüpfen, die nicht die eigene ist um etwas dazustellen, was man im privaten Rahmen nicht ist. Gerade deswegen ist es in der Film- und TV-Branche wichtig, mit Klischees zu arbeiten, um den Zuseherinnen und Zusehern zu zeigen, was das für ein Mensch ist, der uns vom Bildschirm zulächelt.
Ob wir im eigenen Alltag vielleicht auch mit Klischees spielen, um uns durch unsere Kleidung auszudrücken, ist ein Gedanke denn wir aus dem Gespräch mitgenommen haben. Wie geht es euch damit?